Märchen zur Wertschöpfung

- zuletzte erzählt von Baden-Württembergs Umweltminister Untersteller (Grüne) bei seinem Vortrag am 21.07.2015 im Mittelstandzentrum MGH -

Windkraft-Befürworter führen oft die „vor Ort“, nämlich am geplanten WKA-Standort, angeblich anfallende Wertschöpfung als Argument für den Bau eines Windparks an; so zuletzt Minister Untersteller / MdL bei seinem Vortrag am 21.07. im Mittelstandszentrum MGH.

Bei genauem Hinsehen entpuppt sich dies jedoch wie vieles, was von der Windkraft-Lobby kommt, als Fata Morgana. So werden die Arbeiten zum Bau der WKA nahezu ausnahmslos von Spezialfirmen  -  allein schon zur Aufrechterhaltung des besonderen Versicherungsschutzes  -  durchgeführt, die als spezialisierte Zulieferer ihren Sitz im Umkreis der vor allem in den „klassischen“ Windkraft-Bundesländern im Norden und Osten Deutschlands sitzenden Windkraft-Konzerne haben. Dort  -  und nicht hier  -  sitzen Planer, Windkraft-Hersteller, Service-Leute, Monteure, Techniker und Mitarbeiter der Spezialkran-Firmen,  die sich i.d.R. lediglich für die Dauer der Bauzeit bzw. der Wartung in Pensionen in der Nähe der Baustelle niederlassen oder oft sogar ihren eigenen Wohnwagen mitbringen. Selbst beim Bau der Zuleitungen, Bau neuer Straßen und Feldwege bzw. bei Arbeiten zur Befestigung und Aufrüstung des vorhandenen Straßen- und Feldwegenetzes werden Firmen oft „von außen“ beauftragt.

Wertschöpfung tritt immer dann ein, wenn die Erträge größer sind als die Aufwendungen, d.h., wenn Gewinn entsteht. Tatsächlich wird Gewinn aus Windkraft-Betrieb in den klassischen Windkraft-Bundesländern im Norden und Osten erzielt, dort kommt es jährlich zu Gewinn-Ausschüttungen und Gewerbesteuer-Einnahmen der Standort-Kommunen. Alleiniger Grund ist das dort im Vergleich zum windarmen Südwesten  -  auch gegenüber dem windarmen Taubergrund  -  um ca. 2-3 Mal höhere Windaufkommen und dies ist auch der Hauptgrund, weshalb ca. 80 % der bisher rd. 25 000 bundesweit installierten WKA‘ s in diesen Bundesländern konzentriert sind und eben nicht im relativ windarmen und daher für dauerhaft wirtschaftlichen Windkraft-Betrieb völlig ungeeigneten Südwesten.

Von den bisher rd. 400 „im Ländle“ an den vermeintlich windgünstigsten Standorten installierten WKA‘ s dümpeln die allermeisten davon bei oft totaler Windstille im Stillstand oder bei nur „lauen Lüftchen“ im „Kriechgang“ vom ersten Tag ihrer Inbetriebnahme  -  auch in Main-Tauber  -  an nur noch trostlos vor sich hin, und bei ca. 80 % - 90 % davon kommt es zu jährlichen Betriebs-Verlusten, die das Anleger-Kapital aufzehren. In diesen Fällen sind die Aufwendungen größer als die Erträge und die daraus sich ergebenden Verluste führen zur Wertvernichtung. Die meisten der nur durch ein künstliches und von der Allgemeinheit über höhere Stromrechnungen zu bezahlendes Subventions-Strohfeuer entstandenen Arbeitsplätze sind längst wieder verschwunden und der weltweit führende Technologie-Konzern Robert Bosch hat unlängst seine Sparte „Regenerative Energie“ noch unter Zuschuß-Zahlung von mehreren Millionen € an die bereits insolvent gegangene und letztlich nur durch einen  -  zu Lasten der Anleger erfolgten  -   Kapitalschnitt gerettete Solarworld verschenkt. Ein Großteil der ca. 3000 Arbeitsplätze wird abgebaut und aktuell sucht Bosch Wirtschafts-Informationen zufolge noch einen Käufer für das in der Tochtergesellschaft Rexroth (Lohr / Main) betriebene Geschäft mit Windstrom-Steuerungsanlagen. Auch Siemens mußte in den letzten Jahren milliardenschwere Verluste bei „Windkraft“ verbuchen, in diesem Segment stehen Tausende Arbeitsplätze vor dem Abbau. Der Getriebehersteller ZF Friedrichshafen und viele andere Mittelständler melden in der Sparte „Windkraft“ Millionenverluste. Letztlich kommen diese Konzerne durch Milliardenverluste bei Windkraft vor allem deshalb nicht „unter die Räder“, weil sie andere profitable Sparten haben wie bspw. den Automobilsektor, dessen Erträge die Verluste im Segment „Windkraft“ überkompensieren.

Viele der einst im Segment „regenerative Energien“ euphorisch an die Börse gegangenen Start-Ups erwiesen sich als Millionen-Grab zu Lasten ihrer Anleger und ein Großteil davon fristet heute dort sein trostloses Dasein als „junk-bonds“ bzw. „penny-stocks“, deren ins Bodenlose abgestürzte Wertpapiere nur noch von hochspekulativen Börsen-Zockern gehandelt werden. In letzter Zeit spektakulärster Fall von endgültiger Wertvernichtung war Prokon AG, Itzehoe. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens verloren ca. 300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz und rd. 74000 gutgläubige, aber meist blauäugige Kleinanleger müssen von ihren insgesamt dort angelegten 1,4 Milliarden € nach aktuellen, erst vor wenigen Tagen auf der Gläubigerversammlung erteilten Auskünften des Insolvenzverwalters ca. 750 Millionen durch „Windkraft“ verbrannte Gelder endgültig „in den Wind“ abschreiben.

Angesichts einer noch durch Zubau vor allem an relativ windarmen Standorten weiter gehenden milliardenschweren Fehl-Allokation volkswirtschaftlicher Ressourcen überhaupt das Wort „Wertschöpfung“ durch Windkraft in den Mund zu nehmen, zeigt einmal mehr die von der Windkraft-Lobby angestrebte Volksverdummung (für die sich offensichtlich auch ein als „Märchenonkel“ auftretender Grünen-Minister nicht zu schade ist) breiter Bevölkerungskreise, wenn es um die Durchsetzung von Profit-Interessen Einzelner zu Lasten der Allgemeinheit geht.